Im Gespräch mit Felix Reich sagt die katholische Theologin und Journalistin Veronika Jehle, was sie von der Krisenkommunikation der Bischöfe hält und warum sie die Hoffnung auf tiefgreifende Reformen in ihrer Kirche aufgegeben hat. Und trotz aller Krisensymptome sprechen der Redaktionsleiter von reformiert. und die Co-Redaktionsleiterin des katholischen Forums am Stammtisch auch darüber, wie die Reformierten die progressiven Kräfte in der katholischen Kirche in kritischer Solidarität unterstützen können.
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1 Gedanke zu „Veronika Jehle über die Krise der katholischen Kirche“
Die Religionen bieten Brücken, damit wir «Sünder» das Tal der Gewalt, Macht, Geld und Sex, mit Neid, Gier, Hass und Angst, auf dem Weg zu «Gott» einfacher überwinden können. Ich schätze die Predigten von Michal (reformierte Pfarrerin) mit den Gleichnissen Jesus Christus. Bei Peter (ehemaliger Benediktinermönch) besuchte ich die Montagsmeditation, ein Angebot der Reformierten Kirche. Zur Zeit lerne ich Kontemplation bei Br. Beat (Kapuzinermönch). Für diese Angebote bin ich sehr dankbar, sie bringen mich vorwärts auf meinem Weg. Das sind meine positiven Erfahrungen mit der Kirche.
Das gewaltige Ausmass des Missbrauchs hat auch mich schwer erschüttert, etwas Fieseres und Hinterhältigeres gibt es kaum. Die wehrlosen Benützer:innen der Brücke werden und wurden heimtückisch in eine Falle gelockt, ihre Persönlichkeit brutal zerstört und anschliessend skrupellos und achtlos entsorgt.
Darf ich mich, als gelegentlicher Kirchengänger, überhaupt in diese katholische Angelegenheit einmischen? Ich meine Ja, wir Laien müssen uns stärker in Glaubens- und jetzt in Ethischen-Fragen engagieren, die Botschaft Jesus Christus gehört allen Menschen! Wir dürfen nicht stehen bleiben, wir müssen auf diesem Weg geduldig und mutig vorwärts schreiten.
Aus Respekt vor den Opfern möchte ich hier innehalten, durch-atmen und mir in Ruhe einige Gedanken machen, bevor ich, im «heiligen Zorn», voreilig und scheinheilig Ratschläge erteile.