Diese Folge musste einfach in die Auswahl unseres Sommerprogramms – zum einen, weil es ein superspannendes und auch irgendwie witziges Gespräch geworden ist. Es stammt aus der Staffel, in der wir die grössten religiösen Bestseller unserer Zeit besprochen haben. Die Abmachung war eigentlich, dass wir die zentralen Thesen der Bücher zuerst möglichst urteilsfrei und neutral wiedergeben – hier ist uns das beiden nicht gelungen, weil wir das Buch einfach, mit Verlaub, gequirlte Kacke fanden. Rhonda Byrnes vertritt eine unsäglich plumpe und unverantwortliche Version des positiven Denkens.
Und das ist der zweite Grund dafür, warum diese Folge hier nicht fehlen darf: So schlecht das Buch ist, so erfolgreich ist das dahinterstehende Denken gerade wieder geworden: Der Trend des «Manifestierens» hat in den letzten Monaten hohe Wellen geschlagen und Millionen junge Menschen begeistert – und er ist eine exakte Anwendung dessen, was «The Secret» uns auftischt. Wer also die Probleme und Abgründe besser verstehen will, die hinter dem aktuellen Trend stehen, ist mit dieser Folge gut bedient…
(Manuel hat ausserdem einen Blogbeitrag zu Rhonda Byrne’s Buch geschrieben – ihr könnt ihn hier lesen.)
Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!
Ausgeglaubt nimmt sich den weltweiten Bestseller der australischen Autorin Rhonda Byrne vor, die uns nichts weniger als das Geheimnis des Universums verrät!
Manuel und Stephan geben sich alle Mühe, zuerst das Wahrheitsmoment des Buches zu würdigen, sie kommen um eine radikale Kritik aber nicht herum. Was hier als das «Gesetz der Anziehung» beschrieben wird, ist eigentlich eine Zuspitzung des klassischen Tun-Ergehen-Zusammenhangs, der schon in der Bibel durch die Geschichte Hiobs widerlegt und dann auch von Jesus selbst aufgesprengt wird.
Warum aber übt gerade diese Form des gnadenlosen Erfolgsdenkens auf viele Christen eine derartige Faszination aus? Wie ist es zu erklären, dass breite Teile der pfingstlich-charismatischen Szene einer christlichen Version von «the Secret» nacheifern – und wie könnte eine Alternative dazu aussehen?