Aber keine Angst, es ist kein kiloschweres Handbuch, sondern ein sehr gut lesbares Essay. Darin zeigt sie, warum die Predigt immer noch wichtig ist, was Menschen von ihr erwarten und was die Bedingungen für ihr Gelingen sind.
Als Motto dient ihr ein Satz des ukrainischen Schriftstellers Zhadan: „Das Herz der kleinsten Schwalbe ist stärker als der Nebel. Die Seele des hoffnungslosesten Vogels verdient unsere Sorge.“ Eine Predigt kann wie das Herz einer Schwalbe sein – ohne äußere Macht, aber voller Lebendigkeit, eine Kraft der Hoffnung. Die Predigt als Hoffnungsquelle zu bewahren, zu pflegen und zu lehren, ist für die Kirche unverzichtbar. Aber wie die Reaktion auf die Predigt von Mariann Budde zur Amtseinführung des neuen Präsidenten der USA gezeigt hat, kann sie auch viele Menschen jenseits der Kirchen ansprechen, anrühren, aufrütteln oder auch verärgern.
Fast komisch aber ist dieser Widerspruch: Es sind so viele feste und negative Klischees über die Predigt im Umlauf – das war übrigens schon früher so –, aber die tatsächliche Predigtkultur ist kaum erforscht. Die Predigt – ein unbekannter Kontinent? Es lohnt, ihn zu erkunden, um so eine eigene Haltung zum und beim Predigen zu entwickeln. Ruth Conrad gibt dafür wertvolle Denkhinweise.
3 Gedanken zu „Ruth Conrad: Warum wir mit dem Predigen noch lange nicht am Ende sind“
Toller Podcast- voll Meins! Danke!
Selber ein „Predigtfreak“ und damit Geld verdienend hab ich mir gleich das Kompendium und noch zwei andere Bücher von Frau Conrad bestellt und freu mich drauf!
Predigtgeschichte: werd‘ ich mir vielleicht zum Hobby machen und von den „Alten“ lernen! Andere Predigten zu hören kann ich ebenfalls nur empfehlen: als Ausbildungspfarrer und Prüfungsexperte für Homiletik lerne ich hier enorm viel!
Das ist aber ein sehr netter Kommentar, vielen Dank! Und: Ja, wir sollten uns die Freude am Predigen und das Bewusstsein für seine Bedeutung nicht ausreden lassen.
Ich werde mir den Podcast noch anhören. Finde das Thema interessant.
Tatsächlich gehe ich momentan nicht in die Kirche, weil ich mit den meisten Predigten nichts mehr anfangen kann.
Selten höre ich eine, die mich wirklich interessiert. Entweder sind sie abgedroschen (Floskeln, die ich schon hundert mal gehört habe) oder der /die Predigende stülpt mir irgendetwas über.