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Dharma oder freier Wille oder gar beides?

Wo ist mein Platz im Leben? Was ist meine Aufgabe hier? Solche und ähnliche Fragen kennen die meisten von uns. Auch die Angst, etwas zu verpassen oder falsch zu machen. Doch wie viel haben wir dabei wirklich selbst in der Hand – oder ist eh alles vorbestimmt?

Sowohl Patrick als auch ich fühlen uns am richtigen Platz in unseren je so verschiedenen Leben – er als Pfarrer in der Stadt mit Familie, ich als Mystikerin auf dem Land mit mir selbst. Klar könnten wir im Rückblick lineare Geschichten erzählen darüber, wie wir genau dort gelandet sind, wo wir gelandet sind. Doch vieles fühlt sich nach “es isch äfach passiert” an, sind wir ehrlich. Nicht zufällig, nein. Aber auch nicht rational-entschieden-geplant. Und so fragen wir uns in dieser Folge: Lande ich so oder so dort, wo ich landen soll? Oder braucht es meine aktive Entscheidung dafür, meinen Platz einzunehmen? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwie dazwischen.

2 Gedanken zu „Dharma oder freier Wille oder gar beides?“

  1. Als ü35 ist man immer noch im besten Partyalter, als ü70 haben sich diese Grenzen schon etwas verschoben 🙂 Aber besten Dank für das anregende Gespräch, hier ein paar Gedanken oder weitere Anregungen zum spannenden Thema.

    Swami Chetanananda in „Swami Vivekananda VEDANTA“ zur Vedantischen Betrachtung des Familienlebens: «Nach Auffassung der Hindu-Schriften hat jeder Mensch seine besonderen Pflichten, unabhängig von den allgemeinen Pflichten der Menschheit. Das Leben eines Hindu beginnt mit der Schul- und Lehrzeit. Dann heiratet er und wird Haushälter. Im Alter zieht er sich zurück, und schliesslich gibt er die Welt auf, um Sannyasin (Sannyas ist eine von der spirituellen Suche bestimmte Lebensart. Sannyasin bezeichnet im Hinduismus einen Menschen, welcher der Welt entsagt hat und in völliger Besitzlosigkeit lebt) zu werden. Zu jeder Lebensstufe gehören gewisse Pflichten. Keine dieser Stufen ist einer anderen überlegen.»

    Willigis Jäger in „Das Leben endet nie“ – «In Indien wird der Lebensweg traditionell in drei Stufen unterteilt:
    Bis zum 25. oder 30. Lebensjahr entwickeln sich der Körper und die physische Person. Er hat seine Ausbildung hinter sich und ist auch körperlich ausgewachsen.
    Im nächsten Lebensabschnitt entwickeln sich andere Bereiche. Der Mensch heiratet möglicherweise, bekommt Kinder, ergreift einen Beruf, macht Karriere und entwickelt alle möglichen Talente. Für viele ist damit der Höhepunkt des Lebens erreicht, aber die Erwartungen an das Leben gehen weiter. Die so genannte Midlife-Crisis setzt bei vielen ein, sofern sie die wesentlichen Fragen nicht einfach durch Aktivität verdrängen. Oft hat der Mensch dann das Gefühl, es geht nur noch bergab.

    Im dritten Lebensabschnitt ist der Mensch reif für einen Durchbruch ins Transzendente (das jenseits dessen ist, was der Mensch normalerweise mit seinen Sinnen wahrnehmen oder erfahren kann). Mit dieser Dimension beginnt die Persönlichkeit sich voll zu entfalten. Die vorangegangenen Lebensabschnitte waren eine Art Vorbereitung auf das Eigentliche. Jetzt gilt es, seine Geburt zu vollenden.

    Vollende deine Geburt: Das ist zwar das Thema des ganzen Lebens, aber es erhält, wenn man älter geworden ist, noch einmal eine tiefere Bedeutung. Dass uns Eltern geboren haben, war nur der Anfang. Alle spirituellen Wege wissen von einer zweiten Geburt. Es ist eine Geburt zum vollen Menschentum, zur Entfaltung aller Potenzen, die uns mitgegeben wurden sind, die bis jetzt zu kurz kamen, die aber ein mehr an Leben bedeuten.»

    In diesem Sinne freue ich mich auf alles was mich noch erwartet! und auf den nächsten Podcast 🙂

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