Der Kunstvlog [12]: Bird Sound Orientations – Rahima Gambo

Ihre Solo-Ausstellung in der Kunsthalle Bern (bis 25. September 2022) gab unter dem Titel «Bird Sound Orientations» Einblicke in multimediale Erkundungen dieser faszinierenden nigerianischen Künstlerin. Es geht um Bewegungen in der Raumzeit und ein umfassendes sich Öffnen für dasjenige, was ist.

Unter demselben Titel, «Bird Sound Orientations», war Rahima Gambo in diesem Jahr auch in der Stevenson Gallery in Johannesburg (Südafrika) präsent. Und in der Schirn Kunsthalle sowie der Kunsthalle Wien waren Werke von ihr in Gruppenausstellungen mit programmatischen Titeln zu sehen: «Walk!» und «Do Nothing, Feel Everything».

Anfangen inmitten dessen, was schon da ist

In meinem neuen Kunstvlog, dem zwölften, gebe ich Einblicke in die suggestive und transformative Arbeit dieser Künstlerin. Aufgenommen hab ich das Video in der Kunsthalle Bern. Mein zu Jahresbeginn gestarter Kunstvlog ist ein Experiemt über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, Dinge am Rande des Wahrnehmbaren einzufangen und zu dokumentieren. In gewisser Hinsicht ist das Medium Video der Schrift überlegen, gerade wenn es um bildende Kunst geht. Erstaunlich, dass es bisher kaum Kunstvlogs gibt.

Über andere Formen der Wahrnehmung habe ich vor einiger Zeit auch in einem Blogbeitrag nachgedacht: «Im Auge des Sturms» und möchte daraus ein Zitat des grossen Sozial- und Kulturanthropologen Tim Ingold zitieren:

«Unter den Bewohnern des Mediums (der Wetter-Welt) gibt es eine Vielzahl von Wesen, einschließlich der Sonne und des Mondes, der Winde, des Donners, der Vögel und so weiter. Diese Wesen legen ihre eigenen Spuren durch den Himmel, so wie irdische Wesen ihre Spuren durch die Erde legen. Erde und Himmel schließen sich nicht gegenseitig aus. Vögel bewegen sich routinemäßig von einer Domäne in die andere, ebenso wie mächtige Menschen, etwa Schamanen.»