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Seelsorge aus der Stille: Ganz da sein, heisst ganz leer sein

Letzthin traf ich im Tessin zufällig auf eine Spitalpfarrerin, mit der sich ein wunderbares Gespräch über Seelsorge aus der Stille oder Leere entfaltete. Zusammen mit der Situation einer Freundin, die zum Zeitpunkt der Aufnahme ordentlich im Schlamassel steckte, ergab das die Frage: Ja, was ist denn wirklich unterstützend in einer Krise? Patrick und ich landen im weitesten Sinn bei Darshan, dem hinduistischen Konzept von “so gesehen werden, wie Gott dich sieht”. Darin liegt eine unendliche Kraft, die letztlich heilt und gleichzeitig unverfügbar bleibt, also nicht “gemacht” werden kann.

Was hilft denn dir, wenn du in Schwierigkeiten oder in einer Krise steckst? Welche Art von Zuwendung oder Begegnung wünschst du dir dann? Wir freuen uns, von dir zu hören – via contact@reflab.ch oder über Instagram.

2 Gedanken zu „Seelsorge aus der Stille: Ganz da sein, heisst ganz leer sein“

  1. Liebe Leela, lieber Patrick, es ist spannend euch zuzuhören, denn ihr sagt so viel Zutreffendes. Eigentlich sollte man euer Gespräch in der Seelsorge-Ausbildung für obligatorisch erklären…
    Zum Thema Technik und Leere in der Ausbildung möchte ich folgenden Kommentar machen. Es erstaunt mich nicht, dass du, Leela, viele Techniken und keine Übungen zur Leere in der Grundausbildung hattest. Wenn eine beliebige Person einer ratsuchenden Person ganz präsent und leer gegenüber steht, dann mag das gut und hilfreich sein, ist es aber noch keine Seelsorge an sich. Seelsorge wie viele andere berufliche Tätigkeiten auch setzen eine qualifizierte (Fach-)Person voraus. Und diese Qualifizierung erwirbt man u. a. durch das Erlernen und Anwenden von Techniken. Wenn im Verlauf der Ausübung der Tätigkeit die praktizierende Person die Techniken verinnerlicht hat, kann sich sie sich immer mehr zurücknehmen und, wenn’s passt, einfach da und leer sein, und zur gegebenen Zeit wieder eine Technik anwenden.
    Ein erfahrener Lehrer, eine erfahrende Lehrerin z. B. «unterrichten einfach» und sind präsent, ohne dass jede ihrer Handlungen eine Technik ist. Auch in den Kampfkünsten: Man sagt, dass Meister die Techniken so gut beherrschen, dass sie sie gar nicht anzuwenden brauchen. Oder anders ausgedrückt: Wahre Meister siegen, ohne zu kämpfen!
    Wenn ich mir euer Gespräch anhöre, glaube ich, dass ihr beiden Meister der Seelsorge seid.
    Herzliche Grüsse
    David

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  2. Danke lieber David – ja, ich möchte mein Köfferli mit allerlei „Werkzeugen“ nicht missen… da steckt auch ganz Wunderbares mit drin✨ Wie schön, die Freiheit zu leben, mal ein Werkzeug zu gebrauchen, mal einfach da zu sein! 🙏🏻

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