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Die Kraft religiöser Erfahrungen

In ihrem Buch «Religious Experience and its Transformational Power» zieht Sabrina Müller Bilanz langjähriger empirischer Forschung: Welche Bedeutung haben religiöse Erfahrungen für den Glauben vieler Menschen? Wie werden sie von den Menschen selbst gedeutet und welche verändernde Kraft haben sie für das persönliche Leben? Und wie kann die Theologie lernen, die gelebte Theologie der Menschen heute ernst zu nehmen, von ihr zu lernen und mit ihr ins Gespräch zu kommen?

Das Buch steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.

14 Gedanken zu „Die Kraft religiöser Erfahrungen“

  1. Spannender Podcast und interessante Diskussion: Gleichzeitig frage ich mich als Gemeindepfarrer: was mache ich jetzt damit? Ich höre den Menschen zu und bin ganz nahe bei ihnen, weil ich hier in der Gemeinde schon einige Zeit mit den Menschen gemeinsam lebe: ich bin auch ein “Volletschwyler”; ich habe ne Sinus- Studie mit ihnen durchgeführt, ne Sozialraum- Analyse, diskutiere mit Ihnen über Gott und die Welt und sie teilen mit mir z.T. auch ihr Glaubensleben und ihre Glaubensansichten und auch ihre Erfahrungen…deshalb finde ich hier zwar viel Interessantes, aber nicht viel Neues in dieser Diskussion…
    Also: Was mache ich in der Gemeinde, im Arbeitsfeld damit? Ist doch irgendwie schon alles da….

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    • Weiss ich auch nicht, aber bestimmt könnte sich was entwickeln. .. Es braucht einen safe space. Einen Respekt, und die Wahrnehmung erst einmal… Auch eine gewisse Zeit, die verstreichen sollte, um die Auswirkungen wachsen sehen zu können. In der Eso- oder Supercharismatiker -ecke gibt es schon eher Platz dafür, Erfahrungen zu erzählen, aber oft werden die Berichte werden dann ohne “Alltagstest” rausgehauen und auch gleich gedeutet und eingebunden. 🤔 Ich kann mir auf eine gute Art sowas in Hauskreisen oder in Selbsthilfegruppen vorstellen, es muss Vertrauen da sein und auch eine positive Erwartung kultiviert werden.
      Richtig schön wäre auch wirklich, wenn es eine Plattform gäbe, wo Menschen ihre Geschichte anonym einreichen könnten… Könnte Reflab ja einrichten.

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    • Lieber Roland, Es ist doch schön, dass schon so viel Gutes und Offenes in Deinem Umfeld da ist. Vielleicht ermutigt das ja auch andere auf dem Weg zu einer Kirche, die Kirche der vielen ist, der Gemeinschaften des Zuhörens und Mitteilens.

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  2. liebes reflab team
    einfach grossartiger podcast mit all diesen so berührenden geschichten… ich selbst habe so eine unbeschreibliche und berührende erfahrung mit gott in rio de janeiro erlebt, anlässlich eines indianischen rituals “santo daime” mit ayahuasca vor ca 30 jahren, das buch von sabrina müller schon geschrieben, so gut,
    falls die sympathische frau sabrina müller immer nach der suchen nach menschen ist, welche unbeschreibliche spirituelle erfahrungen erfahren und so krass erleben durften, bin ich sehr gerne bereit von meiner damaligen Erfahrung an einem wunderschönen ort am meer in rio de janeiro zu erzählen…
    möchte mich aber auch niemals aufdrängen…
    herzlichen dank für diesen podcast, echt spannend und sehr berührend..
    mit lieben grüssen

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    • Vielen Dank für diese sehr schöne Rückmeldung! Es tut gut, gemeinsam unterwegs zu sein im Wissen, dass wir Erfahrungen weder herstellen noch kontrollieren können, aber gemeinsam davon profitieren, wenn wir sie teilen. Liebe Grüsse, Thorsten

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  3. Hey, das erinnert mich an die guten Seiten im charismatischen Lager. Es wäre toll, wenn sich in der landeskirchlichen Landschaft, und ganz besonders auch ganz ausserhalb von Kirchen da eine “Kultur” entwickelt, über solche Erlebnisse zu reden, sie auszutauschen.

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    • Danke Eli für Deine Beobachtung! Es stimmt, dass in manchen christlichen Kreisen eine sehr viel grössere Offenheit dafür besteht, Erfahrungen mitzuteilen. Ich habe auch erlebt, dass mancherorts Erfahrungen immer ganz bestimmten Kriterien entsprechen müssen, um anerkannt oder wenigstens nicht dämonisiert zu werden… Eine Kultur der Offenheit fände ich da sehr schön. Offenheit muss ja nicht unkritisch alles gutheissen. Aber erst einmal stehen lassen, respektieren, das Unverfügbare in der Wegführung jedes einzelnen Menschen anerkennen, das fände ich eine gute kirchliche Kultur der Vielfalt.

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  4. Meine Theologie kommt aus der Erfahrung und ist Erfahrung generierend. Ich habe selbst Visionen gehabt, wie sie bessere auch die biblischen Gestalten nicht haben konnten. Eine habe ich sogar hier “abgebildet”: https://manfredreichelt.wordpress.com/2017/01/30/partnersuche-die-qual-der-wahl/ Leider kann man selbst in der charismatischen u. Pfingstbewegung mit den Erfahrungen nicht richtig umgehen, da man sie nicht einzuordnen vermag.
    Mein Blog – manfredreichelt.wordpress.com/ – und meine allgemeinverständlichen wissenschaftl. Arbeiten: https://independent.academia.edu/ManfredReichelt

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    • Von seinen eigenen Gefühlen sollte man nicht abgeschnitten sein, sondern sie bei sich selbst und anderen wahrnehmen. Gefühle entstehen aus den persönlichen Wertungen des Menschen. Sie sagen also nur etwas über diesen aus, aber nicht über die Wahrheit. Der christliche Weg besteht darin, die eigenen Gefühle mit der Wahrheit in Einklang zu bringen. Dann ensteht zwischen den Gefühlen und der Wahrheit eine wechselseitige Verstärkung.

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  5. Hallo!

    Thorsten stellt hier Bibel und religiöse Erfahrungen eher gegeneinander. Ich sehe da eher eine Verbindung. In der Bibel gibt es viele bildhafte Darstellungen und Konzepte wie “derech”, die inspirierend wirken können, wenn man sich eindenkt. Yeschua hat einen Weg des Friedens (Jesaja 59, 8) gebahnt, der ursprünglich rein und einfach war. Doch die Nachfolger haben von früheren Wegen und Umwegen Steine eingeschleppt, die nun als Stolperfallen auf dem Weg der Nachfolge herumliegen.

    Sind aber wirklich alle religiösen Erfahrungen gleichwertig? Koranverse über Jesus und Maria lesen kann ja nur überraschend wirken, wenn man nix über den Islam weiß. Ich habe da gleich mal ein paar Verse rausgesucht:
    Sure 3, 59: “Wahrlich, Jesus ist vor Allah wie Adam. Er erschuf ihn aus Erde, dann sprach Er zu ihm: «Sei!», und er war.”
    Sure 61, 6: “Und (gedenke der Zeit) da Jesus, Sohn der Maria, sprach: «O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter an euch, Erfüller dessen, was von der Thora vor mir ist, und Bringer der frohen Botschaft von einem Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein.» Und als er zu ihnen kam mit deutlichen Zeichen, sprachen sie: «Das ist offenkundiger Betrug.»”
    Sure 4, 157: “Und wegen ihrer Rede: «Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den “Gesandten” Allahs, getötet»; während sie ihn doch weder erschlugen noch den Kreuzestod erleiden ließen, sondern er erschien ihnen nur gleich (einem Gekreuzigten); und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine (bestimmte) Kunde davon, sondern folgen bloß einer Vermutung; und sie haben darüber keine Gewißheit.”
    Sure 9, 30: “Die Juden sagen, Esra sei Allahs Sohn, und die Christen sagen, der Messias sei Allahs Sohn. Das ist das Wort ihres Mundes. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem ungläubig waren. Allahs Fluch über sie! Wie sind sie irregeleitet!”
    Sure 5, 72: “Fürwahr, ungläubig sind, die da sagen: «Allah ist kein anderer denn der Messias, Sohn der Maria», während der Messias doch (selbst) gesagt hat: «O ihr Kinder Israels, betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn.» Wer Allah Götter zur Seite stellt, dem hat Allah den Himmel verwehrt, und das Feuer wird seine Wohnstatt sein. Und die Frevler sollen keine Helfer finden.”
    Sure 5, 75: “Der Messias, Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiß, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen. Und seine Mutter war eine Wahrheitsliebende; beide pflegten sie Speise zu sich zu nehmen. Sieh, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und sieh, wie sie sich abwenden.”
    Irgendwie hatte ich jetzt keine religiöse Erfahrung …

    Alles Gute!

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